Am Samstag, den 07.09.2019 hieß es nun bereits zum fünften Mal: 12 Stunden Feuerwehrdienst der Kinder- und Jugendfeuerwehr Rehfelde.
Nach einer kurzen Begrüßung und der Einteilung der Fahrzeuge stärkten sich die 20 Kinder und Jugendlichen mit einem guten Frühstück für den bevorstehenden Tag.
Die Ruhe vor dem Sturm: Lagebesprechung am Morgen
Danach machten sich die Mannschaften mit ihren Fahrzeugen vertraut, als auch schon die erste Alarmierung zur unklaren Rauchentwicklung in der Grundschule Rehfelde erfolgte.
Zügig wurden die Autos besetzt und die Schule angefahren. Vor Ort eingetroffen konnten wir jedoch nichts feststellen. Nach Rücksprache mit der Leitstelle stellte sich heraus, dass der Anrufer vor Aufregung die falsche Anschrift angegeben hat. Richtiger Einsatzort war die Kita Fuchsbau. Sofort wurden die Fahrzeuge umgesetzt. Vor Ort eingetroffen, bestätigte sich die Lage. Das Gebäude war stark verraucht und wir wurden darüber informiert, dass noch eine Person vermisst wird. Die Mannschaften sperrten die Straße, bauten die Wasserversorgung auf und begaben sich Trupp für Trupp zur Personensuche in das Gebäude. Erfolgreich wurde diese Aufgabe gelöst: die verletzte Person wurde gefunden, aus dem Haus transportiert und versorgt, bis sie vom Rettungsdienst übernommen wurde.
Mit Lüftern wurde dann durch „Überdruckbelüftung“ das Haus entraucht und konnte danach der Kitaleitung übergeben werden. Anschließend wurden die Geräte und Schläuche wieder auf den Fahrzeugen verlastet und die Mannschaften konnten sich auf den Weg zurück ins Gerätehaus machen.
Einsatz an der Kita: Die Wasserversorgung wird aufgebaut.
Stark verraucht: Mit dem Überdruckbelüfter wird für Durchblick gesorgt
Vor dem Mittagessen traten noch zwei Mannschaften im „Schlauchflechten“ gegeneinander an. Von jeweils einem Verteiler aus wurden 3 C-Schläuche von den Kindern miteinander verflochten – ein doch etwas kniffeliges Unterfangen, das sehr kreativ gemeistert wurde. Noch beim Zusammenbauen traf das erste Sonderfahrzeug ein: der Bronto Skylift der FF Rüdersdorf – ein Hubrettungsfahrzeug, mit dem man bis zu 32 m in die Höhe kommt. Das Fahrzeug wurde von den Kindern mit einem großen „Hallo“ begrüßt und in Beschlag genommen.
Kurz darauf trafen auch das Tanklöschfahrzeug der FF Buckow und die Drehleiter der FF Hönow ein.
Schläuche flechten um die Wette: Keine so leichte Aufgabe
Verschiedene Konzepte für gleiche Aufgaben: Skylift und Drehleiter
Großaufgebot vor dem Gerätehaus: Der Platz wird knapp
Danach gab es für alle Beteiligten ein leckeres Mittagessen – Nudeln mit Tomatensoße zur Stärkung für den Nachmittag.
Nach dem Essen ging es dann zum Naturlehrpfad, an dem sich die Hubrettungsfahrzeuge aufstellten. Die Kinder waren in der Zeit mit einer kleinen Schnitzeljagd beschäftigt, in deren Verlauf eine der Gruppen ein verletztes Kind entdeckte, versorgte und dann dem Rettungsdienst übergab. Danach hatten die Kinder die Möglichkeit einen Blick über Rehfelde zu werfen. Jeder, der wollte, hatte die Chance im Korb nach oben zu fahren. Diese ergriff dann auch noch der Rehfelder Bürgermeister Patrick Gumpricht. Eigentlich wollte er „nur kurz vorbeischauen“ blieb dann aber beinahe zwei Stunden, um das Geschehen zu verfolgen. Beide Fahrzeuge führten, eingespeist vom Buckower Tanklöschfahrzeug und unserem HLF20, dann noch vor, wie von oben Wasser abgegeben werden kann. Nachdem auch diese „Einsatzstelle“ aufgeräumt war, gab es zur Stärkung erst einmal Kuchen und Getränke, wobei die Kameraden der Einsatzabteilungen auch dankend auf Kaffee zurückgriffen.
Voll Feuerwehr: Während die Kinder auf Schnitzeljagd im Wald sind wird die Technik aufgebaut - und gleich mal getestet...
Ab nach oben: Zwei Mitglieder der JF über den Baumwipfeln
Hoher Besuch: Auch der Bürgermeister durfte einen Blick von oben auf den Ort riskieren
Aus allen Rohren: TLF und HLF (im Vordergrund) machen den Hubrettungsfahrzeugen mächtig Druck
Gehört dazu: Kurze Auswertung des Erlebten
Gerade als sich etwas Entspannung eingestellt hatte kam – wie sollte es auch anders sein – der nächste Alarm: Auf einem Gewerbegrundstück war ein Holzstapel in Brand geraten. Die Fahrzeuge wurden besetzt, und der Einsatzort angefahren.
Zur Brandbekämpfung wurden 4 C-Rohre vorgenommen und schon bald war der Brand unter Kontrolle.
Alarmfahrt: Vor dem TLF 20/40 schiebt sich das ca. 16 Tonnen schwere HLF 20 durch die Nebenstraße
Lagerfeuer außer Kontrolle: Brennender Holzstapel
Die Einheitsführer teilen Ihre Mannschaften ein
Die Brandbekämpfung wird eingeleitet
Drehleiter als Fotoplattform: "Feuer aus" aus der Vogelperspektive
Aber damit nicht genug. Noch einmal setzte der ganze Zug um. Diesmal ging es ohne Sonderrechte zum Teich in der Ahornallee. Eine Wasserversorgung aus dem nächsten Hydranten wurde aufgebaut und die Funktion unseres Standmonitors demonstriert. Dazu bauten die Kinder und Jugendlichen noch einen weiteren Verteiler auf und nahmen drei C-Rohre vor. Eine tolle Wiederholungsübung, die die Selbstverständlichkeit im Umgang mit dem Gerät gefestigt hat. Schöner Nebeneffekt der Übung: Der arg eingetrocknete Teich bekam wenigstens etwas frisches Wasser…
Kinderleicht: Am Monitor können auch die jüngsten mal die Wasserabgabe übernehmen
Der richtige Umgang mit dem Strahlrohr erfordert Übung - hier mit positivem Nebeneffekt für die Natur
Letzte Aktion des Tages: Die Fahrzeugkolonne in der Ahornallee
Danach hieß es dann letztmalig an diesem Tag „zum Abmarsch fertig“. Kurz nach 18 Uhr trafen alle Fahrzeuge am Gerätehaus ein und wurden wieder einsatzbereit gemacht.Nach einer kurzen Auswertung des Tages klang der Abend gemütlich beim gemeinsamen Grillen aus, zu dem auch die Eltern und natürlich alle Helfer herzlich eingeladen waren.
Das Team der Kinder- u. Jugendfeuerwehr Rehfelde bedankt sich bei allen Helfern, die diesen Tag durch ihre Unterstützung erst möglich gemacht haben.
Das sind vor allem
- die Eltern, die die Essenversorgung und die Hintergrundarbeit übernommen haben
- die Kameraden der FF Rüdersdorf für die Zeit mit dem Skylift
- die Kameraden der FF Hönow für den Einsatz der Drehleiter
- die jeweiligen Träger des Brandschutzes, die den „Ausflug“ der beiden Sonderfahrzeuge genehmigt haben
- die Kameraden der FF Buckow, für kurzfristige Unterstützung mit Wasser und Pumpenleistung
- die Kameraden der Einsatzabteilung
- die FF Petershagen, für das Ausleihen eines „alten“ Rehfelders
- Julian, für die perfekte Darstellung eines verletzten Kindes
- Alex, die gefühlte 1,5 Millionen Fotos gemacht hat
- das Amt Märkische Schweiz für die Übernahme der Verpflegungskosten
DANKE! Die Kinder und Jugendlichen hatten einen tollen Tag. Und wir auch.